Diese Seite ist bewusst kurz.
Sie soll helfen, die Lage schnell zu verstehen – ohne „PDF-Marathon“.

Unsere Bewertung

Unsere Haltung
Wir behaupten nicht: „Alles ist gefährlich.“
Wir sagen: Bei Kita-Standorten gilt Vorsorge.
Wenn es bessere Flächen gibt, muss die Kita die beste bekommen.


1) Lärm: Autobahn + Bahn

Kurz erklärt

  • Dauerhafter Verkehrslärm wirkt auf Körper und Psyche – besonders bei Kindern.
  • Es geht nicht nur um das Gebäude, sondern vor allem um Außenspielflächen, auf denen Kinder täglich Stunden verbringen.
  • Bei mehreren Quellen (Straße + Bahn) addieren sich Belastungen; das nervt nicht nur, das macht auf Dauer auch etwas mit Gesundheit und Lernen.

Zum Nachlesen

  • WHO „Environmental Noise Guidelines“ (2018): https://www.who.int/europe/publications/i/item/9789289053563
  • Clark et al. (2018) – Review zu Lärm & Kognition bei Kindern: https://doi.org/10.3390/ijerph15020285

2) Luftqualität: Abgase & Feinstaub

Kurz erklärt

  • Kinder atmen mehr Luft pro Kilogramm Körpergewicht ein als Erwachsene.
  • Besonders relevant: Feinstaub (PM₂.₅ / PM₁₀) und Stickstoffdioxid (NO₂).
  • Die WHO empfiehlt seit 2021 sehr niedrige Richtwerte; die EU verschärft ihre Grenzwerte bis 2030 deutlich.
  • Direkt an stark befahrenen Straßen und Autobahnen sind die Werte oft am höchsten – genau dort, wo im Plan die Kita-Freifläche liegen soll.

Zum Nachlesen

  • WHO Air Quality Guidelines (2021): https://www.who.int/publications/i/item/9789240034228
  • EU-Richtlinie 2024/2881: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A32024L2881

3) Bahntrasse: Vegetationskontrolle & Vorsorge

Kurz erklärt

  • Entlang von Bahnstrecken muss Vegetation niedrig gehalten werden – aus Sicherheitsgründen.
  • Das geschieht mit mechanischen Verfahren, aber teilweise weiterhin auch mit Herbiziden.
  • Bei Kita-Freiflächen direkt an der Trasse ist wichtig, dass klar ist:
    • Wann wird gespritzt?
    • Mit welchen Wirkstoffen?
    • Wie werden Kinder und Böden geschützt?
  • Wir fordern hier: Transparenz und Vorsorge, keine Panik – aber auch kein „Augen zu“.

Zum Nachlesen

  • DB Vegetationskontrolle (Integrierter Bericht 2023): https://ibir.deutschebahn.com/2023/de/zusammengefasster-konzernlagebericht/gruene-transformation/naturschutz/vegetationskontrolle/

4) Hitze & Klimaresilienz

Kurz erklärt

  • Hitze ist heute ein Kinderschutzthema.
  • Kitas brauchen Schatten, Grün, wenig Versiegelung und Hitzeschutz – besonders bei ganztägigem Aufenthalt draußen.
  • Oldenburg arbeitet an einem Klimaanpassungskonzept (KLAK) mit Hitze-Hotspotkarten und nennt Kitas ausdrücklich als sensible Orte.
  • Eine Kita im Infrastrukturdreieck (Autobahn, Bahn, Parkhaus) ohne konsequent durchdachtes Hitzeschutzkonzept passt nicht dazu.

Zum Nachlesen

  • Bundestag-Stellungnahme „Kindergesundheit im Klimawandel“ (2025): https://www.bundestag.de/resource/blob/1041654/20_14-1_117_TOP-2_Dr-Christof-Wettach_Stellungnahme-zur-Kindergesundheit-im-Klimawandel.pdf

5) Recht & Planung

Kurz erklärt

  • Bauleitplanung muss Belange fair abwägen – dazu gehört auch der Schutz von Kindern als besonders schutzbedürftige Gruppe.
  • Der Trennungsgrundsatz (§ 50 BImSchG) sagt vereinfacht: empfindliche Nutzungen (z. B. Kitas) sollen möglichst nicht direkt neben stark störenden Quellen (z. B. Autobahnen und Bahnanlagen) geplant werden, wenn es Alternativen gibt.
  • Viele Städte sehen heute Kitas, Schulen und Pflegeheime als „Premium-Standorte“: Hier wird zuerst geguckt, ob Lärm, Luft und Hitze wirklich passen.

Zum Nachlesen

  • BauGB: https://www.gesetze-im-internet.de/bbaug/
  • BImSchG § 50: https://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/__50.html

Offizielle Stadt-Unterlagen

Die Stadt Oldenburg verlinkt zentrale Unterlagen zum Bebauungsplan 851 (Begründung, Umweltbericht, Lärm-/Verkehrsgutachten usw.) im Ratsinformationssystem und Klimaportal.

Wir sammeln diese Quellen gebündelt auf der Seite Quellen.